Impfungen beim Hund

Die Tierarztpraxis Gerlitzki informiert: S H P Pi L T

 

üblicherweise werden Sie in Ihrem Impfpass nur wilde klinische Bezeichnungen oder folgende Kürzel finden:

S H P Pi L T


Was diese Buchstaben bedeuten und wann man gegen diese Erkrankungen impfen sollte, wird im Folgenden erklärt:

Die Hundeimpfungen:
S : Staupe
Die Staupe wird durch einen Virus verursacht, die Infektion mit diesem Virus erfolgt durch Kontakt mit einem erkrankten Tier, aber auch durch Einschleppung durch den Menschen! Drei Formen der Staupe sind bekannt, leidtragende Organe sind entweder Lunge, Magen und Darm oder auch das Nervensystem.
Die Behandlung erkrankter Tiere beschränkt sich häufig nur auf eine Linderung der Symptome. Diese Erkrankung endet leider häufig tödlich.
Tiere, die diese Erkrankung überleben, kann man auch später an den zerstörten Zähnen, den rissigen Ballen oder auch einer kaputten Nasenspitze erkennen.
H : Hepatitis
Die virusbedingte Leberentzündung wird ebenfalls von Tier zu Tier, aber auch durch den Menschen übertragen. Erkenntlich betroffen ist der gesamte Verdauungstrakt und die Mundhöhle. Äußerst schmerzhafte Milz- und Leberschwellungen, Mandelentzündungen, die zur Futterverweigerung führen sowie auch Augenentzündungen sind für das betroffenene Tier häufig Folgen der Erkrankung. Wenn auch noch eine Blutzer-setzung hinzukommt, kann man zumeist für das betroffene Tier nichts mehr tun. Die Hepatitis contagiosa canis endet gerade bei Jungtieren häufig tödlich.
P : Parvovirose
Diese durch Viren verursachte Darminfektion stellt die größte Bedrohung für den Welpen dar. Eine Infektion im Welpenalter verläuft häufig tödlich, aber auch erwachsene Tiere können erkranken und daran sterben. Diese klassische Durchfallerkrankung kann auch auf die Herzleistung auswirken. Unstillbare Durchfälle, wässrig und übelriechend, später blutig, schädigen das Jungtier so stark, dass es aufgrund des Wasserver-lustes zu einem regelrechten Austrocknen des Tieres kommt. Nicht jedes erkrankte Tier stirbt, aber die Entwicklung des Tieres ist nachhaltig verlangsamt. Besonders unangenehm ist es, dass dieser Virus ein regelrechter Überlebenskünstler ist und auch draußen jahrelang überleben kann.
Pi : Zwingerhusten
Der so genannte Zwingerhusten kommt nicht nur im Zwinger vor, hier ist er jedoch zuerst untersucht worden, was den Namen erklärt. Die Krankheit wird durch mehrereFaktoren ausgelöst, nachgewiesen ist eine Beteiligung verschiedener Bakterien, Viren und vor allem Stress. Gerade die Abgabe eines Tieres für die Urlaubszeit in eine Pension, einen Zwinger o.ä. bedeutet für den Hund eine enorme Belastung. Die Tiere leiden an Nasenausfluss und extremem, trockenem Husten. Die Erkrankung ist behandelbar, die Behandlung ist jedoch aufwendiger und langfristiger als bei einem normalen Husten.
L : Leptospirose
Die diese Krankheit verursachenden Bakte-rien leben in anderen Hunden, Nagern aber auch in hier überall vorkommenden Fleeten und Tümpeln finden die Bakterien ideale Vermehrungsbedingungen. Müdigkeit, Lustlosigkeit und fehlender Appetit sind die ersten Krankheitsanzeichen. Obwohl die Erkrankung nicht tödlich verläuft, kommt es zu einer lebenslangen Schädigung der Leber sowie der Nieren. Die Leptospirose ist eine echte Zoonose d.h. hier kann der Hund sein Herrchen oder Frauchen mit den Leptospiren infizieren.
T : Tollwut
Die Tollwut kann alle Säugetiere befallen. Verantwortlich für die Erkrankung ist ein Virus, der durch den Speichel von befallenen Füchsen auf den Hund und von da aus auch auf den Menschen übertragen werden kann. Die Behandlung infektionsverdächtiger Tiere ist streng verboten, zumeist wird eine Tötung nicht geimpfter Tiere in Gegenden mit Tollwutverdacht von der Gesundheitsbehörde angeordnet. Das gilt natürlich auch für Tiere, bei denen der Verdacht auf einen Kontakt mit einem erkrankten Tier vermutet werden kann. (Achtung Wald und Feldnähe)
Borreliose: Merilym©
Die Borreliose ist eine Erkrankung, die über den Zeckenspeichel übertragen wird. Die Krankheitserreger der Borreliose sind Bakterien, die sich am häufigsten im Holzbock, also der verbreitetsten Zeckenart finden lassen. Die Zecken wiederum infizieren sich am Anfang Ihres Lebens durch das Blut von Mäusen, in denen die Borrelien leben, ohne der Maus zu schaden.
Schon durch einen Biss einer infizierten Zecke kann sich der Hund mit der Krankheit infizieren. Tage bzw. Wochen später beginnen dann die zunächst untypischen Symptome, die dann später häufig zu Auffälligkeiten im Bewegungsapparat führen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind zwar vorhanden, aber ausgesprochen langwierig und aufgrund der starken Lahmheiten des Hundes sehr schmerzhaft.
Zeitpunkt der Impfungen:
Grundsätzlich müssen beim erwachsenen Hund alle Impfungen jährlich wiederholt werden, um Sie an den Impftermin zu erinnern, schicken wir Ihnen gerne eine Karte zu.
Die Impfung sollte in der Regel auch für einen medizinischen „check-up“ genutzt werden, d.h. wir untersuchen das Tier aufs Gründlichste, um eventuell sich ankündigende Erkrankungen rechtzeitig zu bemerken.
Eine Erstimmunisierung sollte im Alter von 6 Wochen mit P oder SP erfolgen, dann mit 9 Wochen die SHPPiL und mit 12 Wochen die Komplettimpfung SHPPiLT. Früher sollte man nicht impfen, da die mütterlichen Antikörper die gewünschte Immunantwort verhindern, später ebenfalls nicht, da die Tiere ansonsten ungeschützt sind. Die Verträglichkeit der heute eingesetzten Impfstoffe ist als ausgesprochen gut zu bezeichnen.
Ebenso gilt bei allen Impfungen, dass die Tiere relativ kurzfristig vorher entwurmt sein sollten, damit die Impfung auch zu dem wird, was sie sein soll:
Ein guter Rundumschutz für Ihr Tier!